Detox für Geist und Seele

Der Frühling kommt und mit ihm wieder der  Frühjahrsputz in seinen unterschiedlichsten Formen.

Die einen  bringen ihr Haus oder ihre Wohnung auf Hochglanz. Da wird  geputzt, geschrubbt ausgemistet und aufgeräumt. Das von den Deutschen so heißgeliebte Auto wird vom Winterdreck befreit und auf Hochglanz poliert.

Andere wiederum widmen sich ihrem Körper und räumen im inneren auf und entgiften ihn mit Hilfe von Fastenkuren in all seinen Formen.

 

Doch wie schaut es mit unserem Geist und damit auch mit unserer Seele aus? Wann hast Du da das letzte Mal aufgeräumt? Bzw. wie gut achtest Du darauf was Du Dir da jeden Tag selbst für geistigen Müll zufügst?  

 

 

Mit wie viel geistigem Müll belastest Du Dich Tag für Tag?

 

Stell Dir doch einfach mal folgendes so alltägliches Szenario vor.

Du wachst morgens auf, wäschst und duschst Dich, putzt Deine Zähne, machst Deine Frisur zurecht und ziehst Dir was schickes an. Deine Frühstück besteht vielleicht aus einem gesunden Müsli und etwas Obst, denn schließlich möchtest Du Deinen Körper nicht mit ungesundem Essen belasten.

So gut gerüstet für den  Tag verlässt Du das Haus und setzt Dich in Dein Auto um zur Arbeit zu fahren. Beim ausparken musst Du eine Vollbremsung einlegen, weil ein Fahrradfahrer sich erdreistet noch an Dir vorbei zu rauschen. Und schon geht es in Deinem Kopf los: „Dieser Vollidiot. Kann der nicht aufpassen. Immer diese  bescheuerten Fahrradfahrer.“ Fünf Minuten später steckst Du auf einmal in einem Stau fest,  da über Nacht auf Deiner gewohnten Strecke eine Baustelle installiert wurde.  Und schon geht es in Deinem Kopf weiter: „Muss das ausgerechnet heute sein. Jetzt komme ich zu spät. Was für ein Mist. Muss denn ständig überall gebaut werden? Warum habe immer ich so ein Pech?“ Im Autoradio laufen währenddessen die Nachrichten, in denen es um Wirtschaftskrisen und Steuererhöhungen geht. Und schon wieder rebelliert es in Dir „wo soll das noch alles hinführen“, „immer wollen sie uns an unser Geld“, „da schuftet man und es bleibt dennoch kaum was übrig“.......Und dies können wir jetzt beliebig lang fortführen. Genau so, wie die Gedanken, die Dir immer wieder über Dich selbst durch den Kopf gehen: „Ich bin zu dick...zu klein....zu groß....zu hässlich....zu untalentiert....ich bin es nicht wert....andere sind besser als ich.....“

 

Gedankenhygiene

 

Hier hilft nur eins: Gedankenhygiene. Sie ist genauso wichtig wie unsere Körperhygiene, doch vergessen wir sie leider allzu oft bzw. haben gar nicht gelernt sie anzuwenden.

Und so belasten wir uns tagtäglich mit „Gedankenmüll“, wie „das macht doch keinen Sinn“, „das schaffe ich nie“, „das ist alles so furchtbar“, „ich will das nicht mehr“,  „ich muss noch so viel tun“....

 

„Der Geist ist alles; was Du denkst, das wirst Du.“ (Buddha)

 

Das Gedanken eine große Kraft und Macht haben und Berge versetzen können, wissen die meisten zwar mittlerweile, aber dennoch hapert es noch an der regelmäßigen und konsequenten Umsetzung, im Sinne von Bewusstheit und Bewusstsein.

Das, was wir den lieben langen Tag so denken, ist uns oft gar nicht bewusst. Wir registrieren vielleicht, dass wir gerade schlechte Laune haben, aber woher die kommt, wissen wir nicht. Dass wir im Vorwege meistens negative Gedanken abgespult haben, ist uns nicht bewusst. Doch jeder Gedanke, den Du hast, löst ein Gefühl aus, und jedes Gefühl äußert sich oft auch körperlich. Wenn Du z.B. vor einer Präsentation denkst: „Gleich blamiere ich mich und alle finden was ich sage blöd“, löst dieser Gedanke Gefühle der Angst und Hilflosigkeit aus. Durch die damit verbundene Ausschüttung von Stresshormonen schlägt das Herz schneller und der Blutdruck steigt. Unter Stress fallen einem oft die einfachsten Dinge nicht mehr ein. Stresshormone können Gehirnareale lahmlegen, die für zielgerichtetes Denken notwendig sind.

Das betrifft vor allem den so genannten präfrontalen Cortex, also die Großhirnrinde vorne im Stirnlappen, die für Planung, Analyse und Entscheidungsfindung, sowie das Urteilsvermögen und den Zugriff auf Gedächtnisinhalte zuständig ist.  Wird dieser Bereich durch eine Schwemme an Stresshormonen blockiert, übernehmen tief gelegene, "archaische" Hirnstrukturen die Kontrolle. Unser rationales Denken wird kurzfristig ausgeschaltet und das Abrufen und Erinnern von Gedächtnisinhalten wird behindert.

Dadurch kann es dannn tatsächlich passieren, dass Du Teile Deiner Präsentation vergisst, ins stottern gerätst und Dich somit in Deinen vorherigen Gedanken, Dich zu blamieren, bestätigt siehst.

 

Tipps zur Gedankenhygiene

  1. Beobachte Deine Gedanken
    Der erste Schritt ist es, bewusst wahrzunehmen, welchen „Gedankenmüll“ Du Tag für Tag in Dein System holst. Mache Dir bewusst, welche Gedanken Dir am Tag durch den Kopf gehen. Hängst Du öfter mal im Negativen. Wie denkst Du von Dir und Deinem Leben. Wie denkst Du über andere oder über Situationen? Welche Gedankenstrukturen herrschen bei Dir vor?

  2. Reinige Deine Gedanken
    Im nächsten Schritt geht es darum, seine Gedanken zu reinigen, sprich sie auf etwas positives bzw. zielführendes zu lenken. Z.B. statt „ich schaff das nicht“ – „ich gebe mein Bestes“, statt „das ist doch alles blöd“ – „es läuft vielleicht nicht alles optimal aber es gibt auch vieles schönes“.

  3. Wechsle die Perspektive
    Anstatt Dich auf das zu fokussieren, was in Dir gerade negative Gedanken auslöst, lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst auf was schönes, bzw. Dir Kraft gebendes.

 

„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.

Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.

Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. 

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“

(Chinesisches Sprichwort).

 

Sprachhygiene

Und achte doch auch einmal darauf, wie Du Deine Gedanken sprachlich zum Ausdruck bringst.

 Wie sprichst Du über Dich. Wie sprichst Du über andere. Welche Wörter benutzt Du in Deiner Ausdrucksweise. Wie oft bezeichnest Du vor anderen, Deine Kollegen oder Mitarbeiter als Versager, wie oft wird Dein Chef wenn Du vor anderen über ihn sprichst zum Idioten? Wie oft kommt das Wort „müssen“ oder „sollen“ in Deinem täglichen Wortschatz vor? Ersetze „müssen“ und „sollen“ z.B. lieber durch „wollen“, „dürfen“ oder „können“.

Statt „ich habe ein Problem“ sage lieber „ich stehe vor folgender Herausforderung“. Und verzichte auf den Konjunktiv.

Nicht „sollte“, „könnte“, „hätte“, „würde“, sondern einfach machen oder es ganz sein lassen.

 

„Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit  Deiner Gedanken ab.

Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.“(Mark Aurel)