Schlechte Laune? Montagsblues? Wie Sie dem durch eine bewusste Körperhaltung entgegenwirken.

Der Körper ist das Spiegelbild unsere Seele. Er zeigt, wie wir uns fühlen. Wer missmutig, traurig oder depressiv ist, drückt dies über seinen Körper, die Gefühle, die innere Stimmung und Haltung aus.

 

Wer sich schlecht fühlt, lässt meistens die Schultern und Kopf etwas hängen und nimmt eine geschlossene, versteifte Körperhaltung ein.

 

Wer sich groß und stark fühlt, steht und geht aufrecht mit erhobenem Kopf und nimmt insgesamt eine offene, relaxte, starke Körperhaltung ein.

 

Und je nach unserer Körperhaltung wirken wir natürlich auch auf andere Menschen. Jemand mit einer aufrechten Körperhaltung strahlt mehr Selbstbewusstsein aus und fühlt sich tatsächlich auch so, als jemand mit einer eher zusammengekauerten, gebückten Haltung.

Dies funktioniert auch umgekehrt!

 

Inzwischen weiß man, dass nicht nur Gefühle die Körpersprache beeinflussen, sondern auch die Körpersprache die Gefühle. Unsere Muskeln, unser Gewebe sowie unsere Nerven melden unserem Gehirn jede kleine Veränderung. Von dort werden sodann die entsprechenden Hormone freigesetzt. Freuen wir uns, so wird Dopamin ausgeschüttet. Fassen wir Vertrauen oder Lieben wir, so gibt es eine Ladung Oxytocin. Sind wir aggressiv, wird Vasopressin freigesetzt und bei Stress gibt es eine Portion Noradrenalin.

 

Wenn wir gestresst sind versteifen sich zum Beispiel u.a. unsere Nackenmuskulatur. Diese versteifte Haltung wird automatisch ans Gehirn gemeldet und der Stress nimmt zu. Ebenso funktioniert es, wenn wir locker und entspannt sind.

Wenn wir uns dies bewusst machen, sind wir auch in der Lage, in solchen Situationen gezielt durch eine vernünftige Haltung z.B. gegen Verspannungen und somit auch gegen negative Gefühle entgegen zu wirken.

 

Mit unserer Körperhaltung können wir also unsere Stimmung beeinflussen und verstärken. Wer auf seine Mimik, Atmung, Blickrichtung, Körperhaltung und seinen Stand achtet, kann so schon viel für eine positive Stimmungslage tun. Wissenswert dabei ist, dass sich unser Gehirn täuschen lässt.

 

Lockern wir unseren Körper gezielt, in dem wir uns auf unsere Haltung konzentrieren und uns bewusst dazu entscheiden unsere Muskeln zu lockern, so schüttet auch unser Gehirn weniger Stresshormone aus. Genauso verhält es sich mit dem Lachen.

Forscher um Fritz Strack konnten zeigen: Unserem Gehirn ist es egal, ob wir aus Freude oder grundlos lächeln. Die daran beteiligten Muskeln (für ein Lächeln benötigen wir übrigens weit weniger Muskeln als für eine missmutige Miene) signalisieren den grauen Zellen so oder so, dass gegrinst wird, woraufhin diese Glückshormone freisetzen.

 

Eine gerade aufrechte Haltung und eine tiefe Atmung signalisieren dem Gehirn, dass alles in Ordnung ist. Senken wir hingegen den Blick und lassen die Schultern hängen, wird unser Atem flacher, was für unser Gehirn bedeutet, dass wir ängstlich sind und einen Durchhänger haben. Dieses sorgt dann dafür, dass wir uns auch so fühlen.

 

Nehmen Sie also immer dann, wenn Sie schlechte Laune haben, unter Prüfungsangst leiden, gestresst sind oder Selbstzweifel haben, eine Körperhaltung ein, die dieses Gefühl ins Gegenteil umwandeln lässt.

 

Hier einige Tipps, die sich sofort umsetzen lassen und hilfreich in vielen Situationen sind, etwa im Job bei (schwierigen) Gesprächen, Vorstellungsrunden, Bewerbung, Präsentationen:

  • Richten Sie sich auf, stellen Sie sich gerade hin, locker in den Knien. Breitbeinig schulterbreit
  • Dann bleiben Sie auch bei verbalen Angriffen in Ihrer Mitte und inneren Balance.
  • Atmen Sie kräftig und tief durch (Bauchatmung). Lassen Sie Ihren Atem fließen.
  • Straffen Sie die Schultern und nehmen diese ein wenig nach hinten bzw. zurück.
  • Kopf hoch, strecken Sie Ihre Halswirbelsäule etwas,
  • richten Sie Ihren Blick nach vorne.
  • Richten Sie sich zu Ihrer vollen Größe auf (große Menschen machen sich gerne kleiner, vorallem Frauen).
  • Suchen Sie guten Bodenkontakt über den gesamten Fuß.
  • Lockern Sie Ihre Gesichts- und Kiefermuskulatur.
  • Lächeln Sie.
  • Brust raus (Verbesserung der Sauerstoffaufnahme).

Bei Schlechter Laune, gedrückter, depressiver Stimmung:

  • Lächeln Sie. Wiederholen Sie dies immer wieder, auch wenn Ihnen viellejcht nicht danach ist. Ihr Gehirn wir entsprechend darauf reagieren und Glückshormone ausschütten.
  • Atmen Sie kräftig und tief durch (Bauchatmung). Lassen Sie Ihren Atem fließen.
  • Straffen Sie Ihre Schultern und nehmen eine aufrechte Haltung ein.
  • Hüpfen Sie vielleicht wie vor Freude auf und ab.
  • Machen Sie Bewegungen, die Sie annehmen, wenn Sie glücklich sind.